Jeden Tag sahen die Gläubigen der Großen Moschee von Bagdad einen
Lastenträger des Weges kommen. Sein Bart und sein Haar waren kurz geschoren und
über dem linken Auge trug er eine schwarze Binde.
Eines Tages kam eine schöne junge Frau in anmutigen Schritten und mit wiegenden Hüften auf ihn zu. Sie schlug ihren Schleier zurück und sah ihn an.
„Nimm dieses Paket mit Oliven, Safranblüten, Schlangenkraut und Syrerkäse und trage es in mein Haus“, sagte sie. Der Lastträger tat, was sie sagte. Im Haus angekommen, bat sie ihn, sich auszuruhen. Erschöpft ließ er sich auf ihr Bett fallen.
„Woher kommst du?“ fragte sie ihn. „Ich sehe dir an, dass du ein Fremder bist. Deine Haut ist heller als unsere. Also erzähle mir, aus welchem Land kommst du und warum hast du ein Auge verloren? Warst du im Krieg oder hast du es durch eine Krankheit verloren?“
Der Lastträger schüttelte den Kopf. „Nein, nein“, sagte er. „Ich selbst bin schuld daran. Aber das ist eine lange und sonderbare Geschichte.“
„Das dachte ich mir“, antwortete die junge Frau. „Aber ich würde sie gerne erfahren. Ich höre dir gerne zu und es interessiert mich zu erfahren, wer du eigentlich bist.“
„Also höre“, sagte der Lastträger.Und dann begann er, zu erzählen.
Mein Name ist Adschib, ich bin der Sohn des Kassib. Dieser Name war einst in allen Ländern der Erde bekannt, denn ich war König und zugleich Sohn eines Königs. Außerdem war ich Gelehrter. Ich las alle heiligen Bücher, ich kannte die Sterne und die Dichter.
Als mein Vater starb, bestieg ich den Thron. Ich war ein gerechter und freundlicher Herrscher, war weise und tat viel Gutes. Jeder meiner Untertanen mochte mich.
Gerne ging ich auch zur See. Ich liebte das Meer, an dem unserer Hauptstadt lag. Und ich liebte die Inseln, die mir gehörten.
Eines Tages wollte ich meine Inseln besuchen. Darum nahm ich mit meinen Matrosen ein Schiff und wir stachen in See. Die Reise dauerte lange, fast zwanzig Tage, aber es war eine schöne Reise ohne besondere Zwischenfälle.
Doch plötzlich in einer Nacht kamen starke Winde auf. Bis zum Anbruch des Morgens wehte es stürmisch. Als der Sturm endlich vorbei war, erblickten wir eine Insel im Meer, auf der wir rasten konnten. Hier gingen wir an Land und ruhten uns aus, bis wir erneut in See stachen.
Als wir uns aber von der Insel entfernt hatten, verloren wir unseren Weg. Das Gewässer, durch das wir nun trieben, hatte niemand von uns zuvor gesehen, auch der Kapitän nicht. So sagten wir zu dem Matrosen, der Wache hielt:
„Steig zur Spitze des Mastes hinauf und schau, ob du etwas sehen kannst.“
Der Matrose tat, wie wir ihm befohlen hatten. Er stieg den Mast empor und
Eines Tages kam eine schöne junge Frau in anmutigen Schritten und mit wiegenden Hüften auf ihn zu. Sie schlug ihren Schleier zurück und sah ihn an.
„Nimm dieses Paket mit Oliven, Safranblüten, Schlangenkraut und Syrerkäse und trage es in mein Haus“, sagte sie. Der Lastträger tat, was sie sagte. Im Haus angekommen, bat sie ihn, sich auszuruhen. Erschöpft ließ er sich auf ihr Bett fallen.
„Woher kommst du?“ fragte sie ihn. „Ich sehe dir an, dass du ein Fremder bist. Deine Haut ist heller als unsere. Also erzähle mir, aus welchem Land kommst du und warum hast du ein Auge verloren? Warst du im Krieg oder hast du es durch eine Krankheit verloren?“
Der Lastträger schüttelte den Kopf. „Nein, nein“, sagte er. „Ich selbst bin schuld daran. Aber das ist eine lange und sonderbare Geschichte.“
„Das dachte ich mir“, antwortete die junge Frau. „Aber ich würde sie gerne erfahren. Ich höre dir gerne zu und es interessiert mich zu erfahren, wer du eigentlich bist.“
„Also höre“, sagte der Lastträger.Und dann begann er, zu erzählen.
Mein Name ist Adschib, ich bin der Sohn des Kassib. Dieser Name war einst in allen Ländern der Erde bekannt, denn ich war König und zugleich Sohn eines Königs. Außerdem war ich Gelehrter. Ich las alle heiligen Bücher, ich kannte die Sterne und die Dichter.
Als mein Vater starb, bestieg ich den Thron. Ich war ein gerechter und freundlicher Herrscher, war weise und tat viel Gutes. Jeder meiner Untertanen mochte mich.
Gerne ging ich auch zur See. Ich liebte das Meer, an dem unserer Hauptstadt lag. Und ich liebte die Inseln, die mir gehörten.
Eines Tages wollte ich meine Inseln besuchen. Darum nahm ich mit meinen Matrosen ein Schiff und wir stachen in See. Die Reise dauerte lange, fast zwanzig Tage, aber es war eine schöne Reise ohne besondere Zwischenfälle.
Doch plötzlich in einer Nacht kamen starke Winde auf. Bis zum Anbruch des Morgens wehte es stürmisch. Als der Sturm endlich vorbei war, erblickten wir eine Insel im Meer, auf der wir rasten konnten. Hier gingen wir an Land und ruhten uns aus, bis wir erneut in See stachen.
Als wir uns aber von der Insel entfernt hatten, verloren wir unseren Weg. Das Gewässer, durch das wir nun trieben, hatte niemand von uns zuvor gesehen, auch der Kapitän nicht. So sagten wir zu dem Matrosen, der Wache hielt:
„Steig zur Spitze des Mastes hinauf und schau, ob du etwas sehen kannst.“
Der Matrose tat, wie wir ihm befohlen hatten. Er stieg den Mast empor und